Definition: Euribor
Beim Euribor (Euro InterBank Offered Rate) handelt es sich um einen Referenzzinssatz im Interbankengeschäft für Termingelder in Euro. Dieser Zinssatz wird seit dem 1.1.1999 an Bankarbeitstagen für verschiedene Laufzeiten von 1, 2, 3 Wochen und von einem bis 12 Monaten ermittelt.
Woher kommt der Euribor und wofür wird er verwendet?
Im Januar 1998 wurde durch die Verbände der Kreditwirtschaft in der EU in Brüssel mit dem EURIBOR- Cod of Coduct die Rechtsgrundlage für diesen Referenzzinssatz geschaffen. Nach Gründung der Währungsunion löste dann zum 1.1.1999 der EURIBOR den davor jeweils national ermittelten Referenzzinssatz (in Deutschland war es der FIBOR) ab.
Der EURIBOR ist eine wichtige Grundlage und Bezugsgröße für Kredite mit einer kurzfristigen Laufzeit, aber auch für die Anlage von Festgeldern ist dieser Referenzzinssatz eine wichtige Ausgangslage, um mit der Bank oder dem Kreditinstitut über die Höhe vom Festgeldzins verhandeln zu können. Die Banken oder Kreditinstitute verleihen das Eurogeld für mehrere Monate (bis zu 6 Monaten) zu diesem Zinssatz zuzüglich einem eigenen Aufschlag, der im Bereich zwischen 0,5 und 2 Prozentpunkten in der Regel liegt. Auch kommt dieser Referenzzinssatz bei Swaps und variabel verzinslichen Anleihen zur Anwendung.
Wie wird der Eurobor ermittelt?
An jedem Bankarbeitstag melden zurzeit 24 Banken im Währungsbereich des Euro, darunter auch 2 deutsche Banken, bis 10.45 Uhr Brüsseler Zeit Angebotssätze an die neuseeländische Firma Global Rate Set Systems. Dort werden die Durchschnittssätze ermittelt. Die dort ermittelten Sätze werden auf Reuters um 11.00 Uhr mit drei Nachkommastellen veröffentlicht. Dabei fließen für die Berechnung dieser Durchschnittswerte 15 Prozent der höchsten sowie 15 Prozent der niedrigsten Zinssätze, die von den oben erwähnten 24 Banken gemeldet wurden, in die Berechnung mit ein. Diese Methode in dieser Anwendungsweise soll dazu führen, dass keine Zinsausreißer den Markt und somit das Ergebnis in irgendeiner Weise verfälschen. Die Veröffentlichung erfolgt dann im Wirtschaftsteil der Tageszeitungen und steht auch online bei Reuters als Information zur Verfügung.